In
der relativ kurzen Sitzung wurden neben dem Bauplan für das
Einheimischen-Baugebiet VAT-NW drei Einzelvorhaben behandelt. Der Anbau
eines Hotelbetriebs in Neufarn, der im Dezember aufgrund optischer
Bedenken noch zurückgestellt worden war, wurde diesmal einstimmig
genehmigt.
Gleich fünf kleinere Abweichungen vom Bebauungsplan weist der Bauplan für die 31 Reihenhäuser auf dem Einheimischen-Bauland VAT-NW ("Obstwinkel") auf: Eine Überschreitung der Baugrenze der Tiefgarage, eine etwas stärkere Steigung der TG-Zufahrt, die
Dachfarbe, Zulässigkeit von Gauben und eine um 10cm höhere
Wandhöhe. Auch wenn diese Abweichungen im Detail plausibel sind,
kritisierte ich die erneute Abweichung von einem Bebauungsplan und
drückte die Befürchtung aus, dass dies auch an anderer Stelle
wieder zur Rechtfertigung von Abweichungen genutzt werden könnte.
Bauamtsleiterin Littke begründete dies mit neuen Erkenntnissen, da
im Gegensatz zu den anderen Bauabschnitten bei Beschluss des
Bebauungsplans noch keine detaillierte Planung vorlag. Dort würde
der Bebauungsplan weitgehend eingehalten; kleinere Abweichungen seien
rechtlich zulässig. Meine Anregung, in dem Gebiet entsprechend
seinem Namen auch Obstbäume zuzulassen, wurde nicht aufgegriffen.
Letztlich wurde der im Rahmen der Möglichkeiten vernünftige
Entwurf einstimmig gebilligt.
Die etwas futuristische Erweiterung im 2.OG des Hotels an der Münchner Str.13 in Neufarn,
die im Dezember aus optischen Gründen zurückgestellt worden war, wurde
jetzt von der Verwaltung nach ausgiebigen Diskussionen mit den
Bauwerbern, der Denkmalbehörde und der Regierung von OBB doch als
genehmigungsfähig dargestellt. In der Diskussion wurde darauf
hingewiesen, dass es sich um einen alteingesessenen Betrieb handle, dem
man diese geringfügige Erweiterung zugestehen sollte, außerdem habe der
Anbau nur die Ausmaße eines Wintergartens. Trotzdem gab es am Ende 6
Gegenstimmen aus Reihen von CSU, SPD und FDP - eine höchst
ungewöhnliche Konstellation.
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In der Dorfstraße 28 und der Feldkirchner Straße 16/18
in Weißenfeld werden Bestandsbauten jeweils zu Wohnungen
umgebaut, was 29 bzw. 27 zusätzliche Stellplätze erfordert,
die überwiegend in Tiefgaragen untergebracht werden. Ich wies auf
das erhöhte Verkehrsaufkommen v.a. in der Dorfstraße hin,
das schon jetzt höher als in Parsdorf ist, wo die GR-Mehrheit eine
Umgehung für unumgänglich hält. Auch ein Parkverbot in
der Dorfstraße läßt sich lt. Bauamtsleiterin Littke
nicht durchsetzen, da es im Umfeld noch Altbauten ohne ausreichenden
Parkraum gäbe. Angeregt wurde eine Umplanung der Tiefgarage, um
mehr Bäume zu erhalten - offensichtlich die einzige Sorge der
rot/grünen Gemeinderäte. Die bisher in der Dorfstraße
28 untergebrachte sozialpädagogische Einrichtung soll in das
geplante Neubaugebiet an der NO-Tangente umgesiedelt werden, da das
jetzige Gebäude nicht mehr den Anforderungen entspräche. So
entstehen hier zwar die stark nachgefragten kleineren Wohnungen, aber
wieder nicht der immer geforderte "bezahlbare Wohnraum", auch wenn lt.
Fr.Littke aufgrund der Lage keine Höchstpreise zu erwarten sind.
Die Pläne wurden jeweils mit einer Gegenstimme (M.Schmidt/FBU) genehmigt.
Zu mehreren Anfragen der Nachbargemeinden gab es nur in einem Fall eine
einschränkende Stellungnahme. Das recht umfangreiche Baugebiet an der Georg-Münch-Straße in Zorneding
liegt zwar günstig fußläufig zwischen S-Bahn und
Einkaufszentrum, entspricht also den Anforderungen der Regionalplanung.
Die Gemeinde Vaterstetten fordert aber zu Recht, die
Verkehrsauswirkungen auf die Ortsteile Purfing, Weißenfeld,
Parsdorf und Hergolding durch ein Verkehrsgutachten darzustellen.
Für mich ist das ein weiteres Argument, Zorneding in die geplante
überörtliche Verkehrsplanung einzubeziehen und die
großräumigen Alternativen zur umstrittenen Umgehung
Weißenfeld/Parsdorf zu prüfen.
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